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Ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.
Jesaja 55, 12
"Ich bin vergnügt, erlöst, befreit": So hat Hanns Dieter Hüsch in einem wunderbaren Psalm geschrieben.
Vergnügt, erlöst befreit: So möchte auch ich von Gott erzählen. In meinen Blogs, in meinen Liedern, in meinen Büchern, in meinen Predigten.
Vergnügt, erlöst befreit: So setze ich mich auch politisch für das Wohl der Menschen und für den Erhalt von Gottes wunderbarer Schöpfung ein. Denn Leben ist immer auch politisch.
Vergnügt, erlöst, befreit! Lassen Sie sich anstecken von der frohen Botschaft. Ich hoffe, dass sie etwas davon hier finden.
Ihr
Liebe Hörerinnen und Hörer!
Was für ein Weihnachten, das da hinter uns liegt. Was für ein Silvester, das kommt. Ziemlich einsam und kontaktlos geht das alte Jahr zu Ende und das neue verspricht nicht allzu schnell Besserung.
Gerade haben wir Weihnachten gefeiert – oder sollte ich lieber sagen: irgendwie rumgebracht? Viele haben Menschen vermisst, die sonst immer da sind. Viele waren allein zu Hause.
Und dann lese ich, was die Engel den Hirten sagten in der Weihnachtsgeschichte: Siehe, ich verkündige euch große Freude!
"Wort in den Tag" bei Radio Primaton
Liebe Hörerinnen und Hörer,
Stille Nacht. Selten hat das Lied so gepasst wie in diesem Jahr. Die Straßen leer und verlassen, die Weihnachtsfeiern klein, viele Menschen einsam zu Hause. Wie wird das alles noch werden? Wie lange werden wir noch diesen Lockdown ertragen, mit-tragen müssen?
Freudenboten.
Die Heil verkünden.
Ach was.
Könnten wir auch mal gebrauchen.
Wär doch eigentlich schön, Gott.
Komm doch her, heile uns.
Hier ist alles kaputt.
Die Menschen sterben.
Hunderte jeden Tag.
Und andere meinen, das sei nicht so schlimm,
Hauptsache, die Läden würden wieder aufmachen,
und sie dürften wieder feiern gehn.
Es ist ein Ros entsprungen, so haben wir es vorhin gehört. Dieses wunderschöne Weihnachtslied, quasi eine Vertonung unseres heutigen Predigttextes. Geschrieben in einer Zeit, in der die Israeliten dachten: Bald ist es vorbei.
Der Prophet Jesaja kündigte es an, das Ende. Das Bablonische Exil, das dann ja auch kam. Der Baum wurde gefällt, da wuchs nichts mehr. Die Oberschicht verschleppt ins Babylonische Exil, der Rest weitgehend geflüchtet in die andere Richtung, nach Ägypten. Israel? Nur noch ein abgehauener Baumstumpf. Nichts mehr da. Keine Hoffnung mehr. Keine Zukunft mehr.
Wie so ein abgehauener Baumstumpf fühle auch ich mich in diesen Tagen oft. Nach diesem Corona-Jahr voller Einschränkungen, voller Sorgen, voller nicht mehr gültiger Selbstverständlichkeiten. Hätten wir uns das jemals träumen lassen, dass Geschäfte und Schulen schließen oder dass wir mit großem Abstand, mit Masken und ohne selbst zu singen hier draußen stehen würden am Heiligen Abend?