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veröffentlicht in: Citykirche Blog am
überraschend neue Chancen: Predigt beim Schulschlussgottesdienst der Landwirtschaftsschule
Heiko Kuschel

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrkräfte, liebe Eltern, alle, die heute hier sind!
Ich mache das mit den Gottesdiensten an dieser Schule ja schon seit 15 Jahren und immer wieder ging es darum, wie viele Probleme es in der Landwirtschaft gibt. Welche Sorgen Sie haben. Wie viele Vorschriften Sie befolgen müssen. Und dass das alles gar keinen Spaß mehr macht.

Ja, das kann ich absolut nachvollziehen. Das geht doch schon seit ewigen Zeiten so. Die Kleinen geben auf, nicht erst seit letztem Jahr, seit Jahrzehnten geht die Zahl der Betriebe zurück. 


veröffentlicht in: Schweinfurt-evangelisch.de am
Susanne Rosa wurde als Krankenhauspfarrerin in den Ruhestand verabschiedet

Die Stephanuskapelle im 8. Stock des Leopoldina-Krankenhauses war voll besetzt zum – vorerst – letzten Gottesdienst von Pfarrerin Susanne Rosa, die sich damit in den Ruhestand verabschiedete.

Für ihre Abschiedspredigt hatte sie die bekannte Erzählung von der Hochzeit zu Kana gewählt, bei der Jesus Wasser zu Wein machte, damit die Menschen weiter feiern konnten. Sie zeigte sich überzeugt: „Das Leben als Christin, als Christ ist ein Fest – auch für die vom Leben geplagten!“ Manchmal, so Rosa, feiern wir ein Fest mit Jesus in der Mitte – aber nicht immer ist alles einfach. Ganz plötzlich kommt mitten in die Feier die Nachricht: „Sie haben keinen Wein mehr!“

So ähnlich hätten sich viele Patientinnen und Patienten gefühlt. Unerwartet wurden sie mit einer Krankheit konfrontiert, die alle Perspektiven raubt. Der Wein geht aus, der Akku ist leer – und dann?


veröffentlicht in: Citykirche Blog am
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Haltepunkt Leben
Heiko Kuschel

Haltepunkt Leben. 
Hier sitze ich. 
Kurz durchschnaufen. 
Gleich geht’s wieder weiter. 
Gleich kommt der Anschlusszug. 
Wo will ich hin? 
Bestimme ich selbst die Richtung? 
Oder lasse ich mich treiben von einer Station zur anderen? 
Wo bin ich hier eigentlich? 
Welche Lebenslinien laufen hier zusammen? 
In welche Richtungen geht’s von hier aus? 
Wo siehst du dich selbst auf dem Plan? 
Oder bist du völlig planlos?


veröffentlicht in: Schweinfurt-evangelisch.de am
Die Diakonin ist für die regionale Jugendarbeit im Oberen Werntal zuständig.

Im Rahmen der Landesstellenplanung haben wir im Dekanat Schweinfurt in mehreren Regionen jeweils eine Stelle für regionale Jugendarbeit eingerichtet.

Auch die regionale Jugendstelle im Oberen Werntal (Obbach, Niederwerrn und Euerbach) ist nun seit 1.3. 2024 besetzt.

Diakonin Mona Schenker (29) wuchs im Landkreis Schweinfurt auf. Für ihre Fachausbildung entschied sie sich für das unter Diakon:innen eher unübliche Studium der Pädagogik/Sonderpädagogik für Außerschulisches an der Universität Würzburg.


veröffentlicht in: Stilvoll glauben am

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Automatische Nachrufphantasien Heiko Kuschel
Künstliche Intelligenz
Immer wieder kursieren Nachrufe über noch lebende Personen – Schuld ist oft die KI.

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Meiner Oma ist es wirklich passiert. Was angesichts ihres damaligen Alters von weit über 90 – sie wurde immerhin 102 – aber auch irgendwie nachvollziehbar ist. Sie hatte wirklich noch überlegt, ob sie zur Jubelkonfirmation in ihre Heimatgemeinde gehen sollte - oder wie die 80jährige Konfirmation heißt - aber es war ihr dann doch zu anstrengend. Einige Tage später klingelte das Telefon. Eine alte Freundin aus der Heimat war dran und sagte fassungslos am Telefon: „Du lebst ja noch!“

Es stellte sich heraus, dass ihr Name wohl versehentlich unter den Verstorbenen des Jahrgangs verlesen worden war. Außerordentlich peinlich, große Entschuldigung und so weiter. Oma fand es eher amüsant.

Mittlerweile sollten Sie aber wohl tatsächlich nicht mehr jeder Todesmeldung und jedem Nachruf trauen. Denn so hilfreich Künstliche Intelligenz in manchen Bereichen sein kann: Man kann auch ziemlich viel Mist damit anstellen. Bots durchkämmen das Internet nach aktuellen Todesanzeigen, schreiben irgendwas als „Nachruf“ zusammen und locken trauernde Angehörige damit auf eine Seite, die übervoll mit Werbung ist. Auch wenn es jeweils nur ein paar wenige Aufrufe sind: Die Masse macht’s. Da kommen dann schon ein paar hunderttausend Klicks zusammen – und entsprechende Werbeeinnahmen. Pietätlos? Ja. Manchen ist das aber nun mal völlig egal, solange das Geld auf dem eigenen Konto landet. „Oribituary pirates“, zu deutsch: Nachruf-Piraten, nennt man diese Leute sehr passend. Es gibt sie schon lange, aber KI hat ihre „Arbeit“ deutlich leichter gemacht. Schließlich ist es nahezu egal, was auf der Seite steht – Hauptsache, der Name kommt vor, und nach dem Namen wird rund um den Todestag nun mal vermehrt gesucht.

Dabei geschieht es dann auch, dass Menschen für tot erklärt werden, die noch leben. Besonders krass im Fall eines Ehepaars, Beth Mazur und Brian Vastag, die gemeinsam Artikel über Langzeiterkrankungen nach Virusinfekten geschrieben hatten und selbst chronisch krank waren. Freunde waren sehr schockiert, als um Weihnachten herum plötzlich der Tod von beiden im Netz bekanntgegeben wurde – dabei lebt Brian noch. Vermutlich hatte die KI aufgrund der gemeinsamen Artikel phantasiert, dass auch beide gestorben waren.

Ich würde mir ja wünschen, dass die Menschen gerade in solchen schweren Situationen nicht auch noch auf diese Weise belästigt werden. Dass es noch etwas Pietät gibt, eine vornehme Zurückhaltung, die Notlage von anderen auszunutzen. Leider wird das wohl ein frommer Wunsch bleiben. Für uns aber ist es eine Mahnung, noch weniger als früher jede Meldung und jede Schlagzeile gleich als „wahr“ hinzunehmen.

„Was ist Wahrheit?“ fragte schon Pilatus, als er über Jesus urteilen sollte. Eine einerseits hochtheologische Frage danach, wer Jesus wirklich ist. Andererseits eine ganz profane Frage danach, inwieweit ich den Meldungen um mich herum und meinen eigenen Wahrnehmungen trauen kann.

Was ist Wahrheit? Ich fürchte, diese Frage wird uns in den nächsten Jahren sehr beschäftigen.


veröffentlicht in: Stilvoll glauben am
Immer wieder kursieren Nachrufe über noch lebende Personen – Schuld ist oft die KI.